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Ellis Theorie Stunde – 08.05.2020

Ellis Theorie Stunde – 08.05.2020
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Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich euch etwas zur Pferdepflege und Pflege des Zaumzeugs erzählen. Ich hoffe, ihr habt ein bisschen Spaß daran.

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, warum ihr uns eigentlich immer wieder putzt? Natürlich zur Reinigung, das ist ja klar, aber das ist nicht der einzige Grund. Putzen dient auch zur Massage und zur Durchblutung. Dadurch wird unser Wohlbefinden gefördert. Ein ganz wichtiger Aspekt ist auch die Vertrauensbildung zwischen euch und uns. Gerade in der ersten Zeit, wenn wir uns noch nicht so gut kennen. Und ganz ehrlich, die meisten von uns Pferden genießen so einen ordentlich Putz sehr, also ich in jedem Fall. Natürlich betrachtet ihr beim Putzen unseren Körper ganz genau und könnt so auch schon feststellen, ob wir uns irgendwo verletzt haben oder sonst irgendetwas an uns nicht stimmt.

In so einen anständigen Putzkasten gehört so einiges. Ich zähle es euch mal auf:

– Striegel (niemals am Kopf und an den Beinen benutzen)
– Kardätsche
– Wurzelbürste (wird überwiegend an den Beinen verwendet)
– Mähnenkamm/ Mähnenbürste (niemals für den Schweif)
– Hufkratzer
– 2 Schwämme (für Augen, Nüstern, Maul, zweiter Schwamm für den Po)

Eigentlich gibt es sogar eine bestimmte Reihenfolge beim Putzen. Jani sagt aber immer, das findet sie nicht ganz so wichtig. Wichtiger ist, dass es gründlich und ruhig gemacht wird. Trotzdem schreibe ich euch mal die Reihenfolge auf:

1. Mit dem Striegel wird das Deckhaar (Körperhaar) an den bemuskelten Stellen kreisförmig aufgraut.

2. Danach nimmt man die Kardätsche dazu um das Fell wieder glatt zu streichen und um den feinen Staub rauszubürsten.

3. Mit der Wurzelbürste werden dann die Beine gründlich sauber gemacht und im Anschluss mit dem Hufkratzer die Hufe geäubert.

4. Jetzt kommt die Lieblingsbeschäftigung der meisten Mädels. Das Langhaar (Mähne und Schweif) wird bearbeitet. Die Mähne mit dem Kamm und der Schweif mit den Händen. Dieses nennt man Verlesen.

5. Zum Schluss kommen die Schwämme zum Einsatz.

6. Im Sommer, wenn es ausreichend warm ist, könnt ihr uns natürlich auch mal richtig waschen und den ganzen Winterdreck runterholen. Das finden allerdings nicht immer alle von uns so toll.

Nach dem Putzen sind wir in der Regel sehr zufrieden und gut vorbereitet für die kommende Bewegung.

Zur regelmäßigen Hufpflege gehört allerdings nicht nur das Hufe auskratzen, sondern auch die Pflege des Horns allgemein. Dieses macht der Hufschmied oder Hufpfleger in einem Abstand von 8-10 Wochen. Das müsst ihr euch so ähnlich vorstellen wie das Nägel schneiden bei euch.

Zum Abschluss möchte ich euch noch kurz etwas zur Pflege der Ausrüstung erzählen. Das Lederzeug reinigt man mit Sattelseife und ab und an wird es eingeschmiert mit Sattelfett.

Wichtig ist diese Pflege:

– um Druck- und Scheuerstellen durch Verschmutzung zu vermeiden

– zur Vermeidung von Unfällen durch Kontrolle der Nähte

– es verlängert die Haltbarkeit

– und es sieht einfach schöner aus.

So meine Lieben, das soll es auch schon gewesen sein für heute. Seid alle ganz lieb gegrüßt,

Eure Elli

Ellis Theorie Stunde – 03.05.2020

Ellis Theorie Stunde – 03.05.2020
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Hallo ihr Lieben,
heute erzähle ich euch wieder etwas zum großen Thema der Reitlehre. Ich kann euch sagen, dieses Thema ist riesig. Mir schwirrt schon der Kopf. Und es ist echt schwer immer so das passende raus zu suchen.

Habt ihr euch eigentlich schon mal gefragt, warum wir alle soviel zum Thema der Reitlehre lernen sollten? Ich zähle euch mal ein paar Grundsätze zur Grundausbildung von Reiter und Pferd….
Grundsätze:
– der Umgang mit dem Pferd muss erlernt werden
– die Artgerechte Ausbildung ist Grundlage
– die Harmonie von Reiter und Pferd hat immer Vorrecht
– das geschulte Pferd ist der beste Lehrmeister
– die vielseitige Ausbildung sollte gewährleistet sein
– die Gesunderhaltung und das Wohlbefinden des Pferdes hat oberste Priorität

Im folgenden erzähle ich euch etwas zu den Gangarten, die ihr ja alle ganz schnell lernen möchtet und schon ganz viele von euch kennen. Aber wisst ihr auch schon, wie sie ablaufen?
Schritt (erste Gangart):
– ist ein Viertakt in acht Phasen
– es ist eine schreitende Bewegung
– er ist fleißig und raumgreifend
– er ist gleichseitig, aber nicht gleichzeitig (sonst wäre es ein Passgang, wie bei einem Kamel)
Trab (zweite Gangart)
– ist ein Zweitakt in vier Phasen
– schwungvoll
– raumgreifend
Galopp (dritte Gangart)
– ist ein Dreitakt in sechs Phasen
– ist eine schwunghafte Bewegung
– fleißig und raumgreifend

Es gibt zu den jeweiligen Gangarten auch noch die Fußfolgen. Jani sagt immer das ist ganz schön kompliziert sich zu merken, wenn das Pferd nicht direkt neben einem läuft. Wenn man richtig gut ist, kann es beim Reiten erfühlt werden.

Pferde werden in der Bahn nicht nur in ihren Gangarten geritten, sondern auch in bestimmten Linien. Diese Linien nennt man Hufschlagfiguren. Es sind Arbeitslinien, die sich über Jahrhunderte darin bewährt haben, uns Pferde zu lösen, unsere Durchlässigkeit zu verbessern und somit die Versammlung zu fördern. All dieses dient unserer Gesundheit und unserem besserem Verständnis in der Kommunikation mit euch Menschen.

Hufschlagfiguren auf gerader Linie sind zum Bsp.:
– durch die halbe Bahn wechseln
– durch die ganze Bahn wechseln
– durch die Länge der Bahn wechseln
Hufschlagfiguren auf gebogener Linie sind zum Bsp.:
– auf dem Zirkel geritten
– aus dem Zirkel wechseln
– durch den Zirkel wechseln
– einfache Schlangenlinie
– Schlangenlinie durch die Bahn
– Volten
– Kehrtvolten
– aus der Ecke kehrt

Hufschlagfiguren sind nicht zu verwechseln mit Lektionen. Sowie Hufschlagfiguren also die Linien sind, die man in den verschiedenen Gangarten reitet, so sind Lektionen bestimmte Übungen, welche ihr mit uns auf diesen Linien reitet.
Lektionen sind zum Bsp.:
– antraben
– angaloppieren
– anhalten
– Rückwärtsrichten
– Seitengänge
– Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen

Um all dieses in einer Reitbahn reiten zu können, sollte man die Bahnregeln kennen. Dieses ist genauso wichtig, wie die Regeln im Straßenverkehr, da man ja nicht immer allein in der Reithalle oder auf dem Reitplatz ist. Für einen geregelten und sicheren Ablauf zu gewährleisten gibt es folgende Regeln:
– vor dem Betreten der Halle oder dem Platz ruft man „Tür frei bitte“ und wartet auf die Antwort „Tür ist frei“
– Auf – und Absteigen, Nachgurten usw. sind immer in der Mitte eines Zirkels zu erledigen
– zu anderen Pferden auf der Bahn ist immer ein Sicherheitsabstand zu halten
– im Schritt oder zum Halten geht man immer auf den zweiten Hufschlag, wenn man nicht allein in der Bahn ist
– auf der linken Hanf hat zu reiten hat immer vorfahrt gegenüber auf der rechten Hand hat zu reiten
– gerade Linien haben immer Vorfahrt gegenüber gebogenen Linien
– Longieren oder Springen ist nur gestattet, wenn alle Reiter in der Bahn damit einverstanden sind
– Hindernismaterial und ähnliches ist immer nach der Benutzung ordnungsgemäß wegzustellen

So, dieses soll es für heute wieder gewesen sein. In der nächsten Theoriestunde erzähle ich euch etwas zum Thema Umgang mit uns Pferden und Pflege unseres Zubehörs.
Liebe Grüße, Eure Elli

Ellis Fragebogen 03.05.2020

Ellis Fragebogen 03.05.2020
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Hallo ihr Lieben,

1. Welche verschiedene Haltungsformen für uns gibt es?

2. Welche Haltungsform findet ihr am besten für uns und warum?

3. Ist Rau- oder Kraftfutter am besten für uns? Oder Beides? Begründe warum!

4. Was ist der Unterschied zwischen Hufschlagfiguren und Lektionen?

5. Warum sind Bahnregeln so wichtig?

Ihr könnt die Fragen für euch beantworten oder aber die Antworten natürlich an Jani und mich schicken. Entweder schickt ihr es per Mail oder als Foto per WhatsApp.

Viel Spaß beim beantworten, Eure Elli

Ellis Theorie Stunde – 29.04.2020

Ellis Theorie Stunde – 29.04.2020
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Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich etwas zum Thema Haltung und Fütterung erzählen. Das ist ein sehr wichtige Bereich, da optimale Bedingungen zu unserem Wohlbefinden beitragen und wir nur dann Leistungsfähigkeit sind.

Haltung

Fangen wir mal mit den Unterbringungsmöglichkeiten an. Bei uns hier gibt es zwei verschieden Arten von Pferdehaltung. Einmal der Offenstall und einmal die klassische Unterbringung in einer Box mit täglichem Auslauf.

Beginnen wir mal mit dem Offenstall bzw. der Gruppenauslaufhaltung:

– Pferde leben auf einer großen Fläche zu mehreren gemeinsam
– sie haben verschiedene Fressbereiche (Heuraufen)
– es gibt Unterstände für schlechtes Wetter oder als Sonnenschutz
– sie leben das ganze Jahr über draußen

Die Haltungsform entspricht unserer ursprünglichsten Lebensform. Sie hat viele Vorteile. Wir haben unsere Sozialkontakte, wir haben möglichst viel Auslauf dadurch und bekommen immer ausreichend Luft und Licht. Natürlich hat es auch einige Nachteile. Voraussetzung, dass es klappt, ist das wir uns alle gut verstehen, sonst gibt es zu viele Verletzungen. Außerdem muss gewährleistet sein, dass wir alle die gleiche Futtermenge abbekommen, da in einem Offenstall eine individuelle Fütterung nicht möglich ist. Um euch ein kleines Beispiel zu geben, Farah, unsere alte braune Stute lebt besser im Winter über Nacht in der Box, da sie ihre Ruhe und ausreichend Futter braucht. In einer natürlichen Herde werden die alten Pferde leider auch aussortiert und bekommen nicht immer alles in gleicher Menge ab und würden auf diese Art nicht so alt werden, wie sie es heute können.

Boxenhaltung:

– die Pferde stehen einzeln in einer Box und kommen tagsüber stundenweise auf einen Auslauf
– meist befinden sich die Boxen in einem geschlossenen Gebäude, sowie Alberts Box

Auch gibt es Vor- und Nachteile. Die Hauptnachteile sind die wenigen sozialen Kontakte und die geringere Bewegungsfreiheit. Diesem kann man aber ganz einfach entgegen wirken, in dem die Pferde so wie bei Jani sehr früh morgens rauskommen und erst spät abends wieder rein. Und in den guten Monaten können auch diese Pferde den ganze Zeit draußen auf der Weide bleiben. Einige Boxen hier bei uns sind auch nicht in einem geschlossenen Gebäude so wie an der Halle. So haben die Pferde immer genügend Luft, Licht und Sichtkontakt mit ihren Kumpels.

Laufstall:

– mehrere Pferde werden in einem großen geschlossenem Stall gehalten
– meistens werden Jungpferde so gehalten
– ähnlich wie ein Offenstall
– meist mit angrenzendem Auslauf, zu dem nur das Tor aufgemacht werden muss

Die Vor- und Nachteile erzähle ich euch hier nicht nochmal, da es sich wie in der Offenstallhaltung verhält.

Bei allen Haltungsformen müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Man braucht in den Gebäuden immer ein gutes Stallklima. Das bedeutet, die Temperaturen müssen den Außentemperaturen angepasst sein, es muss genügend Licht da sein und auch immer frische Lust. Dafür müssen die Boxen eben regelmäßig gemistet und frisch eingestreut werden bzw. eine trockenen Streuoberfläche haben. Die Boxen müssen groß genug sein und die Stallgasse darf nicht rutschig sein. Außerdem braucht jede Box eine Futter- und Wassermöglichkeit. Bei den Außenanlagen ist auf eine anständige Einzäunung zu achten, also hoch genug und aus festem Material. Idealerweise auch mit Strom. Dieses sollte regelmäßig kontrolliert werden um Verletzungen zu vermeiden. Das Heu muss immer sich auf trockenen Böden bzw. in Heuraufen befinden und immer genügend Wasser vorhanden. Die Unterstände sollten ebenso groß genug um über Nacht jedem Pferd eine eventuelle Unterstellmöglichkeit zu geben.

Fütterung

Das Thema Fütterung ist sehr vielfältig und ihr könnt mir glauben, da gibt es jede Menge Meinungen dazu wie es richtig sein sollte. Ich erzähle euch mal, was für Jani wichtig ist und wie sie es richtig findet. Uns geht es hier ganz gut damit. Erst mal ist wichtig zu wissen, welche Futterarten wir unterscheiden.

Raufutter: Heu, Stroh, Heulage, Silage, (Gras)

Saftfutter: Mohrrüben, Äpfel usw, (Gras)

Kraftfutter: Hafer, Gerste, Pellets, Müsli, Rübenschnitzel usw.

Raufutter ist das Wichtigste für uns, von dem wir auch am meisten bekommen sollten und möglichst über mehrere Stunden daran knabbern können. In dem Fall ist das Heu gemeint. Stroh ist nicht so sehr zum fressen da, da wir davon bei zu großen Mengen Bauchschmerzen bekommen können. Die meisten von uns kommen mit anständigen Portionen Heu am Tag völlig aus. Hier gibt es immer zwei Mal am Tag, allerdings fressen wir jedes mal gute 4 Stunden daran. Wenn wir besonders viel arbeiten müssen oder auch schon recht alt sind, dann brauchen wir noch zwei Portionen Hafer, also Kraftfutter, dazu. Da unser Körper dann besonders viel verbrennt. Unsere kleine Ponybande bekommt es weniger, da sie erstens viel kleiner sind und zweitens dazu neigen, zu schnell zu dick zu werden. Und das ist dann wieder nicht gesund für sie. Saftfutter bekommen wir ab und an als besonderes Highlight. Darf aber auch nicht zu viel sein, da wir sonst Durchfall bekommen. Das zu wissen ist jetzt in dieser Zeit ganz besonders wichtig, da ja überall das Gras so lecker wächst. Daran müssen wir uns erst wieder gewöhnen bevor wir den ganzen Tag auf die Weide dürfen. Dieses nennt man an anweiden. Also jeden Tag ein bisschen mehr Gras. Die Zeit mögen wir sehr. Wichtig ist noch zu wissen, dass man ab und zu mal unseren Mineralhaushalt kontrollieren muss, ob irgendwas fehlt in unserem Körper. Dieses muss dann mit Spezialfutter ausgeglichen werden. Meistens merkt man es daran, dass wir entweder schlapp sind oder unser Fell ganz stumpf aussieht. Und wenn wir wirklich mal krank sind, dann bekommen wir eine warme Mahlzeit welche man Mash nennt.

Ansonsten ist noch allgemein zu sagen, dass natürlich wichtig ist, dass das Futter immer sauber sein muss und von guter Qualität ist. Und das wir zum Fressen viel Ruhe brauchen. Wasser muss für uns immer erreichbar stehen. Hab ich euch eigentlich schon erzählt, dass wir ca. 40-70 Liter Wasser am Tag trinken? Das ist ganz schön viel, oder? Ach so, die Salzlecksteine habe ich auch vergessen, die überall für uns hängen. Die mögen die meistens von uns sehr und sind gut für unseren Mineralhaushalt.

So, ich glaube, ich habe nichts vergessen. Wie gesagt, dazu gibt es unendlich viele Meinungen und Ratschläge von daher habe ich euch einfach mal erzählt, wie es bei uns läuft. Ich finde es ganz gut so.

Beim nächsten Mal erzähle ich euch wieder was zum Thema der Reitlehre.

Seid ganz lieb gegrüßt, Eure Elli

Ellis Theorie Stunde – 26.04.2020

Ellis Theorie Stunde – 26.04.2020
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Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich euch etwas zur Reitlehre erzählen. Genauer gesagt, zum Zubehör für das Pferd und zum Sitz des Reiters.

Ausrüstung Pferd: Sattel

Wusstet ihr das es ganz verschiedene Sättel gibt? Ach stimmt ja, ihr reitet ja hier bei uns auch auf verschiedenen Sätteln. Naila und Ginger haben einen Westernsattel, Godi und ich einen Dressursattel, Urmel hat einen Vielseitigkeitssattel. Einen Springsattel haben wir nicht. So könnt ihr es euch vielleicht besser vorstellen. Es gibt aber auch noch z. B.Distanzsattel und baumlose Sättel.

Wir können sie an folgendem unterscheiden:

Dressursattel: tiefe Sitzfläche, lange, fast senkrechte Sattelblätter

Springsattel: längere flachere Sitzfläche, kürzere mehr nach vorne gezogene Sattelblätter, zusätzliche Pauschen

Vielseitigkeitssattel: Zwischenform zwischen Dressur- und Springsattel, ist besonders gut für die Grundausbildung geeignet, mit diesem Sattel kann man Dressur, Springen und im Gelände reiten

Die wichtigsten Teile eines Sattel solltet ihr wissen. Das wären:

– Sitzfläche
– Steigbügelriemen und Steigbügelriemen
– Sattelblatt
– Sattelkammer bzw. Vorderzwiesel
– Sattelkranz bzw. Hinterzwiesel
– Schweißblatt
– Sattelgurtstrupfen
– Sattelgurt

Ausrüstung Pferd: Trense

Auch bei den Trensen gibt es verschiedene Ausführungen. Eine Trense bezeichnet man auch als Reithalfter. Da gibt es das Kombinierte Reithalfter, das Englische Reithalfter, das Mexikanische Reithalfter und das Hannoversche Reithalfter. Wir Schulpferde haben überwiegend das Englische Reithalfter. Natürlich gibt es z. B. auch die Westerntrense oder die Distanztrense.

Die wichtigsten Teile einer Trense solltet ihr wissen. Das wären:

– Genickstück
– Stirnriemen
– Backenstücke
– Kehlriemen
– Nasenriemen
– Kinnriemen
– Zügel
– Gebiss

Jani hat mir aufgetragen euch zu sagen, dass ihr euch das schon mal merken solltet. Wenn ihr wieder da seid, dann zeigt sie euch die Teile an unserer Ausrüstung.

Zum Abschluss möchte ich euch noch etwas zum Sitz des Reiters erzählen. Der ist so wichtig für Euch und uns. Wenn ihr richtig auf uns sitzt, dann bleibt unserer Rücken gesund, wir bauen die richtige Muskulatur auf, unsere Gelenke werden geschont usw. Das gleiche gilt für euren Körper und eure Muskulatur.

Der korrekte Grundsitz:

– aufrechte Körperhaltungen
– das Becken dient als Bewegungszentrum, es muss immer locker und elastisch mitschwingen
– der Kopf wird frei und aufrecht getragen, der Blick ist geradeaus
– Unterarm – Zügel- Pferdemaul müssen eine Linie ergeben
– die Hände werden aufrecht und geschlossen getragen
– die Oberschenkel liegen locker am Sattel, das Knie wird nicht zugedrückt
– die Unterschenkel schwingen locker treibend am Pferdeaugen
– der Absatz ist tiefster Punkt des Reiters
– Ohr – Schulter – Hüfte – Absatz ergeben ebenfalls eine Linie

Der Grundsitz ist Grundlage für den Dressursitz und für den leichten Sitz. Das erkläre ich euch in einer anderen Stunde. Jetzt muss ich erst mal Pause machen. Ich hoffe, ihr habt es so einigermaßen verstanden. Ihr könnt den Sitz ja vielleicht schon mal auf euren Holzpferden üben (oder auf dem Sofa)

Ganz liebe Grüße, Elli

Ellis Fragebogen 26.04.2020

Ellis Fragebogen 26.04.2020
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1. Wie viele Ethische Grundsätze gibt es?

2. Welche drei Ehtischen Grundsätze sind für euch die wichtigsten und warum?

3. Warum müssen wir wissen, das Pferde als Fluchttier, Herdentier und Steppentier gelten?

4. Warum ist der korrekte Sitz so wichtig?

5. Welche Teile gehören zur Trense?

Ihr könnt die Fragen für euch beantworten oder aber die Antworten natürlich an Jani und mich schicken. Entweder schickt ihr es per Mail oder als Foto per WhatsApp.

Viel Spaß beim beantworten, Eure Elli

Ellis Theorie Stunde – 22.04.2020

Ellis Theorie Stunde – 22.04.2020
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Hallo ihr Lieben,

hier ist eure Elli. Mücke schreibt euch ja immer sein Tagebuch mit allen Erlebnissen, die so tagsüber passieren und jetzt würde ich mich noch zweimal die Woche bei euch melden. Natürlich nicht mit der gleichen Aktion, nee, nee! Jani hatte da mal wieder eine neue Idee und hat mir reichlich Bücher vorbeigebracht um euch ein bisschen Wissen zu vermitteln. Ich hoffe, ihr fragt euch nicht, warum ausgerechnet ich das machen soll? Das ist ja wohl völlig klar. Ich bin schließlich die Schlaueste von uns allen. Also habe ich mir meine Lesebrille aufgesetzt, bin ja nicht mehr die jüngste, und meine Nase in die Bücher gesteckt. Am Ende der Woche würde ich einen Fragebogen erstellen, den ihr ausfüllen könnt und dann an Jani per Mail oder WhatsApp zurückschickt. Sie kontrolliert sie und sendet euch die Ergebnisse. Im Anschluss sagt mir, was ich vielleicht noch etwas genauer erklären sollte. Ich hoffe, ihr habt ein bisschen Spaß daran. Freue mich jetzt schon auf euer Feedback.

Also erstmal sollte ich euch erklären, warum das Theoretische Wissen zu uns Vierbeinern so wichtig ist, bzw. worauf ihr achten müsst um zu einem guten Reiter für uns werden.

1. Unsere Bewegungslehre orientiert sich an unserer Natur.

2. Unsere Bewegungslehre berücksichtigt unsere körperlichen Voraussetzungen und unser natürliches Verhalten.

3. Bei richtiger Anwendung unserer Bewegungslehre führt sie zu unserem Wohlbefinden.

4. Bei richtiger Anwendung unserer Bewegungslehre werden wir ausgewogen gymnastiziert und bekommen eine gute Muskulatur.

5. Unsere Bewegungslehre muss abwechslungsreich und vielseitig sein.

6. Und von euch Reitern erwarten wir einen elastischen, ausbalancierten Sitz, eine gefühlvolle, feine Hilfengebung, sowie das Verständnis für unsere Natur.

Über all diese Punkte erzähle ich euch mein ganzes Wissen. Wenn ihr zwischendurch noch Fragen zu dem einen oder anderen habt, schreibt sie einfach mit auf den Fragebogen und ich erkläre sie dann in der darauffolgenden Woche.

Vorher schreibe ich euch aber noch die 9 Ethischen Grundsätze auf und erkläre sie euch. Diese sind mindestens genauso wichtig wie die 6 Kriterien von oben und stehen über allem. Wenn ihr euch sie gut einprägt, werdet ihr immer gute Partner für uns sein, egal ob wir Elli, Mücke oder Farah heißen, egal ob wir braun, schwarz oder bunt sind, egal ob jung oder alt, klein oder groß, gesund oder krank.

1. Übernahme von Verantwortung

Dieses bedeutet, dass ihr uns eine artgerechte Haltung und Fütterung geben könnt, dass ihr den Tierarzt für uns ruft, wenn es notwendig ist, und uns nur nach unserem Leistungsvermögen bewegt. Ihr müsst vor uns Achtung und Respekt haben, so wie wir vor euch um so ein gutes Team zu werden.
Mücke würde sagen: „Pferde brauchen Euch und sind auf euch angewiesen!“

2. Anpassen an natürliche Bedürfnissen

Hier kommt zum tragen, dass wir Fluchttiere, Steppentiere und Herdentiere sind. (Genauer sprechen wir da noch drüber.) Das wichtigste ist die Kenntniss über unsere Bedürfnisse nach Bewegung, Licht, Luft und Sozialkontakten.

Mücke würde sagen: „Pferde müssen richtig von euch versorgt werden!“

3. Gesundheit hat oberste Bedeutung

Hierbei geht es darum, dass ihr uns nur bewegt bzw. arbeitet, wenn wir absolut gesund und fit sind. Die Ausbildung erst beginnt, wenn wir körperlich dazu in der Lage sind. Auch wenn ihr mit uns auf Turniere fahrt, darf das Siegen nicht darüber stehen, dass wir vielleicht nicht mehr Leistungsfähig sind.

Mücke würde sagen: „Den Freunden der Pferde ist die Gesundheit und Zufriedenheit von uns am wichtigsten!“

4. Alle Pferde gleich achten

Das versteht ihr bestimmt von ganz allein. Ich sag es nur mal so, ihr müsst Mücki genauso gut und artgerecht behandeln wie mich, auch wenn ich größer bin und besser Springen kann.

Mücke würde sagen: „Für euch sind alle Pferde gleich toll!“

5. Geschichte des Pferdes ist kulturgeschichtliches Gut

Unsere Geschichte hat eure Entwicklungsgeschichte stark beeinflusst und umgekehrt. Deshalb ist es so wichtig, dass ihr sie versteht und weitererzählt.

Mücke würde sagen: „Wir haben doch tatsächlich eine lange gemeinsame Geschichte von der wir gegenseitig lernen!“

6. Persönlichkeitsprägende Bedeutung

Durch uns und dem Sport mit uns lernt ihr Verantwortung zu übernehmen, im Voltigieren zum Beispiel lernt ihr im Team zu arbeiten. Wenn ihr etwas Neues mit uns gelernt oder uns beigebracht habt, stärkt ihr euer Selbstbewusstsein. Ihr werdet geduldig durch uns und lernt die Fehler erst bei euch zu suchen, bevor ihr uns die schuld für etwas gebt.

Mücke würde sagen: „Wir sind super Lehrer für euch!“

7. Ziel ist die größtmögliche Harmonie

Euer wichtigstes Ziel im Reitsport ist es mit uns eine wunderbare Freundschaft aufzubauen. Dafür müsst ihr und wir uns immer wieder fortbilden und unser Wissen überprüfen.

Mücke würde sagen: „Wir müssen immer gemeinsam lernen und zusammen wachsen!“

8. Orientierung an Veranlagung, Leistungsvermögen und Leistungsbereitschaft

Hier geht es darum, dass ihr nur das von uns verlangt, was wir auch Leisten können. Also versucht bloß nicht mit Mücki über einen so hohen Sprung zu springen wie ich es schaffen würde. Das kann er auch nicht, wenn ihr ihm noch leistungsfördernde Medikamente gebt, ihn also dopt.

Mücke würde sagen: „Ihr dürft nie Leistungen von uns erzwingen!“

9. Verantwortung für das Lebensende

Oh man, dieses ist der schwierigste Punkt in der Beziehung zwischen Pferd und Mensch. Wenn wir irgendwann alt genug sind und uns nicht mehr so gut auf den Beinen halten können, dann solltet ihr uns erlösen lassen. Auch wenn wir schon in jüngeren Jahren uns eine schwere Verletzung zu legen, die uns große Leiden beschert und nicht mehr heilt, solltet ihr uns erlösen lassen.

Mücke würde sagen: „Ihr dürft uns auch am Ende unseres Lebens nicht im Stich lassen!“

So, dann fangen wir mal im Urschleim unserer Geschichte an. Wusstet ihr, dass unser bekanntester Vorfahre vor ca. 60 Millionen Jahren lebte? Das „Eohippus“ war noch kleiner als Keks und Joris, nur 25 – 45 cm groß. Über die vielen Millionen Jahre der Entwicklung wurden wir größer und entwickelten uns vom Wald – zum Steppentier.

Der Merksatz: „Das Pferd ist ein hoch spezialisiertes , herdenlebendes Lauf – und Fluchttier. In Einzelhaltung, getrennt von den Artgenossen sowie bei nicht ausreichender Bewegung, fühlt es sich nicht wohl.“

Unsere Bedürfnisse gehen auf unser Leben als ursprüngliches Wildtier zurück, auf die Grundverhaltensmuster des Fluchttieres, des Herdentieres und des Steppentieres. Was soll uns das sagen? Ich erkläre es euch.

Fluchttier bedeutet, dass wir unseren Fluchtinstinkt als Schutz vor plötzlich auftretender Gefahren anwenden. Wenn wir also vor etwas Angst haben, möchten wir als erstes wegrennen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir ganz viel Vertrauen zu euch aufbauen.

Das wir als Herdentier gelebt haben und immer noch leben wollen, sagt aus, dass wir unbedingt Kontakt zu unseren Artgenossen haben müssen. Deshalb ist es hier auch so schön bei den Mädels, da wir hier in Herden den ganzen Tag zusammen stehen können. Wir können zusammen fressen und uns ganz viel kraulen oder spielen.

Und dann sind wir noch ursprünglich Steppentiere. Das bedeutet, dass wir ein enormes Bewegungsbedürfnis haben und uns viele Stunden am Tag in Ruhe fortbewegen wollen. Wir brauchen also unbedingt ne Menge Zeit am Tag auf einem Auslauf oder auf der Weide. Und zusätzlich müssen wir auch noch von euch bewegt bzw. geritten werden. Deshalb ist es den Mädels ja so wichtig uns auch zu bewegen, während dieser langen Coronapause. Ebenso ergibt sich auch daraus, dass wir über mehrere Stunden am Tag unser Raufutter aufnehmen sollten. Berücksichtigen muss man dabei aber schon, zu welcher Rasse wir gehören und wie viel wir so in der Woche geritten werden. Wasser brauchen wir natürlich reichlich dazu, am liebsten ganz frisches. Und da wir vor so langer Zeit immer draußen gelebt haben, dürfen wir nicht soviel in einer Box stehen.

Ein ganz wichtiger Punkt um uns besser zu verstehen, sind unsere Verhaltensmuster lesen zu können. Dazu gehören unser Gesichtsausdruck, unsere Lautäußerungen, unsere Körperhaltungen oder wie wir uns Fortbewegen. Ich nenne euch mal ein paar Beispiele:

Gesichtsausdruck: Dösen, Gähnen, Flehmen, Schmerzgesicht usw.

Lautäußerung: Wiehern, Stöhnen, Blasen, Schnauben, Quieken

Körperhaltung: wir können völlig entspannt sein, aber auch verdammt angespannt

Fortbewegung als Ausdruck: Imponiergehabe, Steigen, Beißen, Schlagen usw.

So, ich glaube, das war es erst mal für heute. Ist auch schon ne Menge Wissen. Beim nächsten erzähle ich euch etwas zum großen Thema der Reitlehre.

Bis bald, Eure Elli